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Sonntag, 6. Juli 2014

MARIA VON SCHOTTLAND

MARIA VON SCHOTTLAND

Tonfilm Nr. 20: Der dritte Film, den John Ford für die RKO machen sollte, war die spektakulärste Produktion, die sie im Jahr 1936 veröffentlichen wollten. Sowohl Katharine Hepburn, als auch John Ford waren begeistert von der Geschichte der Maria Stuart, die so wunderbar aufzeigen konnte, dass eine Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft, selbst, wenn sie die Königin ist, Schwierigkeiten hat, als Herrscherin akzeptiert zu werden, eben weil sie eine Frau ist und der schärfste Gegenwind auch noch vom gleichen Geschlecht kommt.

Ford verlor während der Dreharbeiten das Interesse an dem Projekt und arbeitete mit halber Kraft. Kurios ist das deshalb, weil der Film dadurch "nur" wie ein perfektes Craftsman-Meisterwerk wirkt, als habe Curtiz auf der Höhe seines Könnens oder Walsh, Dyke, Lloyd oder Cukor die Regie übernommen und einen ihrer besten Filme abgeliefert. Tatsächlich wurde der Film, trotz Misserfolgs an den Kinokassen, einer der stilprägendsten Filme des Historienfilms und Bio-Pics.

Ford und die Hepburn hatten während des Drehs und auch noch danach eine stürmische Affäre. Ford, ganz der katholische Ire, war nicht bereit seine Frau zu verlassen, Hepburn wollte ihn heiraten, hatte aber keine Lust auf Wischi-Waschi und gab ihm den Laufpass. Kurioserweise kam sie später mit einem anderen katholischen Iren zusammen, der nicht bereit war, seine Frau zu verlassen: Spencer Tracy. Ford und Tracy wurden darüber 20 Jahre lang zu Feinden.

Nach 13 Jahren betritt Maria Stuart zum ersten Mal wieder schottischen Boden

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Ford desavouiert männliche Entscheidungsfähigkeit: Ein besoffener, grölender Haufen, der unfähig ist übereinzukommen

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John Knox ist der Presbyterianer, der vom Calvinismus geprägt ist. Maria Stuart meint, dass doch beide Konfessionen - Katholiken und Protestanten - nebeneinander existieren könnten, doch Knox behauptet, den einzig wahren Glauben zu vertreten

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Ein Beispiel für Fords genialen Einsatz von Schauspielern. War John Carradine in DER GEFANGENE DER HAIFISCHINSEL noch der widerliche Wärter, spielt er hier den einzigen Vertrauten der Stuart und die tragische Figur

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Aus politischen Gründen muss Stuart die Ehe mit dem effeminierten Darnley eingehen

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Doch eigentlich mag sie eher den Earl von Bothwell, der sich mit gelüpftem Kilt seinen Schwanz auch mal direkt am Feuer wärmt

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Anders als bei der FOX arbeitet Ford bei der RKO eher mit "weichen" Close-Ups

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Bothwell, der einzige, der Maria noch helfen könnte, verfällt eingesperrt dem Wahnsinn

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Der Schauprozess gegen Maria Stuart. Eines der vielen Beispiele im Film für Fords Lichtsetzung, die er mit der Abblende kombiniert

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