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Donnerstag, 18. September 2014

Howard Hawks: The Winchester

Howard Winchester Hawks. Der zweite Vorname dieses Mannes beinhaltet auch ein Stück seines Regiestils. Howard Hawks kann zusammen mit John Ford und Alfred Hitchcock zu den drei bedeutendsten Regisseuren des (amerikanischen) Kinos gezählt werden. Anders als diese hat er sich jedoch immer auf die Montage verlassen (können). Ford entwickelte den "long shot", das Schneiden in der Kamera, um auf diese Weise zu verhindern, dass man seine Inszenierung hinterher störte. Nur wenn er wusste, dass allein er den Film schneidet, verließ er sich auf die Montage. Hitchcock ging sogar noch weiter, da er mit der Kamera schnitt und seinen Film so zu einem nur für ihn zu entwirrenden Puzzle machte. Doch Hawks war derjenige, der sich von Anfang an auf die Montage verließ. Der Grund, warum die Beteiligten des chahier du cinema in Hawks den größten aller Hollywood-Regisseure sahen, lässt sich vor allem dadurch erklären, dass er als einziger alle Stadien des Filme machens durchlaufen hatte. Er hatte sie nicht nur, wie Ford und Hitchcock, kennen gelernt; er hatte sie selbst ausgeführt. Darum wurde er von den Franzosen, die sich selbst ehrfürchtig "Hawksianer" nannten, als der ultimative Regisseur angesehen. Und so ist Hawks der Regisseur, der wie kaum ein anderer filmische Formen entwickelte und seine Filme rhythmisierte, dass sie heute so zeitlos erscheinen, wie die keines anderen Regisseurs der klassischen Ära. Während Ford den gravitätischen Mythos mitschleppt und Hitchcock aus dem Kader der genau komponierten Einzel-Shot-Einstellungen nicht ausbrechen kann, ist Hawks pure Geschwindigkeit, purer Sound, purer Film. Er ist vielleicht nicht wie Ford pures Kino, oder wie Hitchcock pure Form(-vielfalt), aber er ist purer Film.

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